Vereinschronik

Für die Festschrift zum 100jähirgen Bestehen unsers Vereins hat Dipl. Ing Hans Klotz 1970 einen Aufsatz zu den Schutzhütten unserer Sektion geschrieben.

„Geh mit“ 2022

Es wurde jener Teil des Aufsatzes wiedergegeben der den Hüttenbesitz der Sektion bis zur Auflösung des Vereins durch das faschistische Regime 1923 beschreibt, es waren dies:

  • die Hirzer-Hütte
  • die Laugen-Hütte
  • die Gfallwand-Hütte
  • die Lodner-Hütte
  • das Christomannos-Haus
Blick in die Vereinschronik, Teil 1

In der heurigen Ausgabe wird jener Teil des Aufsatzes wiedergegeben, der die Schutzhütten der Sektion nach der Wiedergründung nach 1946 betrifft:

Das Hochganghaus, 1839m

Im Jahre 1946 konnte der Alpenverein neu gegründet werden und damit das Sektionsleben wieder beginnen, und zwar im Rahmen des Alpenvereins Südtirol.

Bald erwachte der Wunsch, wieder eine eigene Hütte, ein Bergsteigerheim, zu besitzen. Die sektionseigenen Alpenvereinshütten waren soweit der Krieg sie nicht zerstört hatte, im Jahre 1922 enteignet worden. Alle Versuche, eine Rückgabe zu erreichen, waren fehlgeschlagen. Da in den ersten Jahren nach der Neugründung der Bau einer eigenen Hütte aus finanziellen und rechtlichen Gründen nicht möglich war, war man auf der Suche nach einem Mietobjekt. Im Jahre 1948 war es möglich das Hochganghaus zu günstigen Bedingungen auf 10 Jahre zu pachten. Die Hütte liegt an der Waldgrenze unterhalb des Tschigats bzw. des Überganges „Hochgang“ zu den Spronser Seen.

Die Hütte wurde durch die Sektion ausgebaut, so dass ein richtiges Bergsteigerheim entstand. Es stehen 12 Betten und 30 Matratzenlager zur Verfügung. Mit dieser Hütte wurde das erste Bergsteigerheim im Alpenverein Südtirol nach dem zweiten Weltkrieg geschaffen. Die Wege vom Tal und von der Seilbahnstation Leiteralm zur Hütte und von der Hütte zum Tschigat, zu den Spronser Seen, zur Lodnerhütte usw. wurden ausgebessert und teilweise neue trassiert. Als Hüttenberge gelten die Rötelspitze (2625 m) und der Tschigat (3000 m). Die Hütte ist vom Mai bis Oktober bewirtschaftet.

Die Meraner Hütte „Hermann Gritsch“-Haus
Meraner Hütte

Die Meraner Hütte „Hermann Gritsch“-Haus, 2010m

Der langjährige Wunsch, ein sektionseigenes Bergsteigerheim zu besitzen, konnte durch großzügige Schenkungen, finanzielles Entgegenkommen und persönlichen Einsatz vieler Mitglieder in den Jahren 1967 bis 1970 verwirklicht werden.

Die Hütte steht am Schartboden, im obersten Teil des Haflinger Plateaus, fast am Fuße des Ifingers. Dieses Gebiet wird heute als Meran 2000 bezeichnet und ist durch Seilbahnen und Lift erschlossen. Im Winter und Frühjahr ist es ein ideales Skigebiert und die Hütte ein idealer Stützpunkt. Das Haus wurde nach den neuen Richtlinien für Berg- und Skiheime gebaut und bestens eingerichtet, so dass ein richtiges Bergsteigerheim geschaffen wurde.

Für die Übernachtungen stehen 40 Betten und 30 Matratzenlager zur Verfügung und außerdem ein gut ausgestatteter Raum für die Bergjungend, an die bei der Errichtung der Hütte besonders gedacht wurde. Die Bewirtschaftung ist ganzjährig Von der Hütte gehen viele Wander- und Tourenwege aus, die gut instandgehalten und markiert sind. Das Tourengebiert umfasst die Grantberge vom Ifinger bis zum Hirzer mit allen Schwierigkeitsgraden und die leichten Grasberge des Haflinger Plateaus.

Jugendskilager Piffinger Alm
Jugendskilager Piffinger Alm

Piffinger Alm

Im Zusammenhang mit der Schutzhüttengeschichte unseres Vereins ist noch die Piffinger Alm unterhalb des Piffinger-Köpfels im heutigen Skigebiet Meran 2000 zu erwähnen.

Die Alm wurde ebenfalls nach der Wiedergründung von der Sektion als Winter-Stützpunkt besonders für die Jugend angemietet. In den 50er Jahren wurde diese dann von der Landesleitung als Skihütte für die Wintertätigkeit für die neu gegründete AVS-Jugend landesweit übernommen und blieb dies als ihr Bergheim bis zur Eröffnung der Meraner Hütte.

Biwakschachtel Guido Lammer
Biwakschachtel Guido Lammer

Biwakschachtel Guido Lammer

Ein weiterer alpiner Stützpunkt ist seit 1974 die Biwakschachtel Guido Lammer auf der Milchsee-Scharte (2706 m) unterhalb des Tschigats.

Das Biwak wurde vom Bergrettungsdienst der Sektion Meran errichtet Benannt wurde es nach Eugen Guido Lammer (1863-1945), der sich um die Wende vom 19 zum 20 Jahrhundert um die Erschließung der Texelgruppe verdient gemacht hatte. Die alpine Notunterkunft wird jährlich abwechselnd von der Sektion Meran und deren Ortsstellen betreut.

Thomas Greif